In den letzten 50 Jahren war ich tätig als Modern-Dance-Elevin, Krankenschwester, Oberministrantin, Thekenkraft, Zahnstandsmodell, Klassensprecherin, Schupfnudelverkäuferin, Autorin, Mediatorin, Nachtschwester, Moderatorin, Einweiserin, Nachhelferin, Schauspielerin, Messehostess, Lyriklektorin, Fake Account, Regisseurin, Ghostwriterin, Sozialarbeiterin und Übersetzerin, um nur einiges zu nennen, und es gehörte immer zusammen. Ich habe immer versucht, mich und andere zu einer reiferen Daseinsform zu manipulieren. Möglichst lachend oder weinend. Das muss mir geglaubt werden, denn dokumentierbar ist so etwas nicht. Ich muss es mir ja auch glauben.
Immerhin finden sich zu manchen meiner Tätigkeiten hier Bild und Ton, so hoch auflösend sie eben zu haben waren, und Texte auf der Höhe meiner Zeit, als ich sie geschrieben habe, oder Texte anderer auf den jeweiligen Höhen anderer. Qualität und Umfang des Materials, das sich hier zu einzelnen Projekten finden lässt, ist der Qualität und dem Umfang an Material geschuldet, das sich finden ließ. Noch finde ich weiter.
Ich gendere auch bestmöglich. Mit `bestmöglich´ meine ich mein lernendes Bemühen darum. Nicht meine ich damit die dafür ansatzweise etablierten Umsetzungsvarianten. Die finde ich übel. Aber ihre Nichtanwendung finde ich weitaus übler. Mein grenzenlos überlegener Besservorschlag für eine nicht diskriminierende deutsche Grammatik steht – schon lange und unter „Und wenn es das Letzte ist, das ich realisiere“. Bis dahin siehe eingangs.
Nachträglich gendere ich nicht. Ich bin so dermaßen davon überzeugt, dass Sprache und Denken einander formen, dass ich lieber meinen eigenen Äußerungen über ihre sprachliche Ausdrucksform anmerke, wie schnell sie veralten, als sie zu verunstimmigen.
Die mir im Rahmen von Projekten erteilten Befugnisse, Namen und Bild- und Tonelemente zu verwenden und zu veröffentlichen, betrachte ich als hierfür verlängerbar und habe sie verlängert, bin aber für jeden Hinweis, der Schaden von mir oder anderen abwendet, dankbar.
Noch dankbarer bin ich allen, die sich auf diesen Seiten wiederfinden, weil wir zusammen etwas geschafft oder sogar geschaffen haben.
Ihre oder Eure oder Deine Anke Bußmann
Fürth, Februar 2022
Editorische Randnotiz:
Da und dort, wo ich fand, dass dem vorliegenden Material aus heutiger Sicht etwas hinzugefügt werden muß, geschieht das in Farbe und Form dieser Vorworte.